Infolge seiner klimatisch bevorzugten Lage wurde Teis bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt.
Auf dem Hl.-Grab-Hügel am Dorfrand fand man zum Beispiel Tonscherben aus der Eisenzeit. Auf diesem Hügel, der eine großartige Aussicht bietet, befand sich in späterer Zeit auch eine „Kreidefeuerstelle“. Dort wurden Signalfeuer von Ort zu Ort weitergegeben. Im ersten Weltkrieg wurden auf dem Hügel, wie auch an anderen Stellen, von der K. u. K. Armee Schützengräben und ein Felsenbunker (Stollen) erbaut. Diese Schutzbauten sind jetzt für Besucher zugänglich.
Der Name des Ortes wird urkundlich erstmals im Jahr 1157 als „Tisis“ erwähnt. Im Mittelalter lebte in Teis eine Ritterfamilie, die „Herren von Teis“. Beim Turnerhof sieht man heute noch die Reste einer Burgmauer.
Eine eigene Pfarrei wurde Teis erst vor ca. 100 Jahren. Die Toten mussten vorher zum Sitz der Urpfarre nach Albeins gebracht werden. Auf dem Weg von Nafen nach Albeins findet man heute noch einen Totenstein, der zur Ablage des Sarges und als Raststätte diente.
Zu Beginn des 1. Weltkrieges errichtete die K. u. K. Armee auf verschiedenen Höhenstufen im Teiser Gelände Schützengräben und Kavernen. Die Abwehranlagen sollten das Eindringen feindlicher italienischer Truppen in den Brixner Raum erschweren. Da die Front im Süden standhielt, wurden sie nie kriegsmäßig verwendet, dienten dem Militär aber als Schulungsstellungen. Die Schutzbauten in Dorfnähe sind für Besucher zugänglich. www.schuetzengraeben-teis.eu.
Bis 1929 war Teis eine selbstständige Gemeinde, von der faschistischen Verwaltung wurde diese mit der Gemeinde Villnöß zusammengelegt.
Unter der Diktatur des Faschismus war die deutsche Schule verboten. Auch andere kulturelle Tätigkeiten wurden stark eingeschränkt. Wegen der schlechten Wirtschaftslage verloren viele Bauern ihren Hof.
Der Zuzug von Italienern wurde stark gefördert.
Teis bekam in dieser Zeit den Übernamen „das walsche Dorf“. Zur Zeit der Option beschlossen die Teiser fast einstimmig, ins „Deutsche Reich“ auszuwandern.
Doch der zweite Weltkrieg beendete die Diktaturen nördlich und südlich des Brenners, die Zeiten wurden langsam besser.
Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Dorfbewohner fast ausschließlich Kleinbauern und Selbstversorger. Sie betrieben vorwiegend Viehhaltung. Es wurde Getreide angebaut, ebenso Wein und Äpfel für den Eigengebrauch.
Im Laufe der Jahre ist es durch Fleiß gelungen, die schwierigen Lebensumstände zu überwinden und aus Teis ein fortschrittliches Dorf zu machen.
Seit in den 60er Jahren die Straßen von Außermühl und von Mittermühl nach Teis gebaut wurden, konnten sich die Teiser auch leichter auswärts ihr Brot verdienen.
In den tieferen Lagen (Mileins und Nafen) wurden Weinberge und Obstplantagen angelegt. In den höheren Lagen leben die Bauern auch heute noch hauptsächlich von der Viehwirtschaft und von verschiedenen Nebenbeschäftigungen.
Von großer Bedeutung waren der Bau der Beregnung, die seit 1980 in Betrieb ist, und der Bau der Trinkwasserleitung aus Zans, denn Teis war früher eine sehr trockene Gegend. Mit dem Wasser kam der Wohlstand ins Dorf.
Der Verkehrsverein (vormal. Verschönerungsverein) wurde gegründet, die ersten Gästezimmer vermietet. Einheimische Handwerksbetriebe schufen neue Arbeitsplätze. 1969 fuhr der erste Linienbus nach Teis. Die Schule wurde mehrklassig, und seit 1972 hat Teis einen eigenen Kindergarten.
Teis hat auch viele Vereine, seit 1872 eine Musikkappelle, seit 1908 eine Feuerwehr, seit 1943 eine Heimatbühne, seit 1969 einen Sportverein, um nur einige zu nennen.
So präsentiert sich Teis heute als lebendiges, aufgeschlossenes Dorf, das neben einer modernen Lebensart auch alte Traditionen und Werte pflegt.